LZ 21.12.22
Im LZ Artikel von Herrn Zießler werde ich als “Corona-Leugner” bezeichnet. Ob ich Corona leugne, wurde ich nicht gefragt. Ich hätte es verneint aber auf mögliche Überschätzungen und Diagnoseverschiebungen hingewiesen.
Das Persönlichkeitsrecht sieht vor, dass ich zur Nutzung eines früheren Fotos von mir einwilligen muss. Das ist nicht geschehen und entspricht rechtlich einer schadenersatzpflichtigen Persönlichkeitsverletzung durch die LZ. Allein für die Nutzung meines Namens hatte ich mündlich eingewilligt.
Die zentrale Frage des Artikels ist, warum wir denn noch demonstrieren und wogegen denn? Diese Frage stellte uns Zießler aber gar nicht! Ich hätte gesagt, dass es aktuell noch eine Impfpflicht im medizinischen und militärischen Bereich gibt. Niedersachen schreibt weiter Masken im Nahverkehr vor. Weiterhin werden selbst bei Todesfällen innerhalb von 2 Wochen nach der Impfung keine Obduktionen z.B. wegen verstärkt auftretender Herzmuskelentzündungen durchgeführt (16.12 Kubicki/Schirmacher) und eine Aufarbeitung der Maßnahmen in einem Ausschuss wird auch nicht angestrebt, wie auch nicht die offengelegte journalistischen Beeinflussung durch das Bundespresseamt.
Ich hatte Herrn Zießler per Mail (CC: Malte Lühr) Feedback angeboten, das er nicht haben wollte. Ggf. sollte das Framing als “Verschwörungstheoretiker” nicht durch Erklärungen gestört werden? Offenbar reichen Herrn Zießler, zwei Menschen, um alle diejenigen, die sich für eine freie Impfentscheidung einsetzen, zu Verschwörern zu machen. Warum? Ist das seriöser Journalismus? Was hat man zu verlieren, wenn man dem anderen ein Feedback erlaubt?
In der Online-Version unterstellt Zießler, dass Impfgegner Angst vor “ungewollten Mutationen” haben. Hat er das von uns?? Wir haben das nicht erzählt. Allerding weiß jeder, dass RNA-Viren schon immer sehr stark mutieren. Wenn wir eine Umfrage machen würden, wer Angst vor ungewollten Mutationen hat, würde ich eher auf den SPD-Gesundheitsminister tippen.
Der Artikel wird als “Faktencheck” dargestellt. Alles wird vereinfacht, als hätten wir gesagt, dass wir in einer “Diktatur” leben. Wir hätten geantwortet, dass viele Grundrechte teilweise stark eingeschränkt wurden, wie es der Titel unserer Veranstaltung auch nahelegt. Zießler vermischt Framings aus Leitmedien und verbindet sie ohne Begründung mit uns. Er vermischt auch verschiedene Lüneburger Gruppen.
Gleich die Print-Titelzeile macht uns zu “Staatsgegnern”, die digitale Titelzeile spricht von “Verschwörungstheoretikern”. Was denn nun? Wer sich heute für Demokratie und freie Impfentscheidungen einsetzt, kann offenbar mit beliebigen Schimpfwörtern belegt werden und da haben wir in der Vergangenheit so ziemlich alles durch. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Hinterfragen staatlicher Maßnahmen und Staatsgegnern.
Bezüglich der Aussagen des Hamburger Pathologen, Prof. Püschel, wiederhole ich mal, was seit Juli auf meiner Seite (erste ZuSa-Sendung) steht und schwerlich von einem aufmerksamen Journalisten übersehen würde:
Schon im April 2020 setzte sich glücklicherweise Prof. Püschel aus Hamburg über die RKI-Anordnungen hinweg und obduzierte die Corona-Toten. Sein Ergebnis: „In Hamburg ist niemand ohne Vorerkrankung an Corona gestorben“, “das ist kein Killervirus”.
Das ist das korrekte Zitat! Schon früh wurde zwischen AN und MIT Corona unterschieden. Was uns Prof. Püschel früh sagen wollte, war, dass die meisten der 240 obduzierten Menschen in Hamburg nicht AN sondern MIT Corona verstorben sind. [^, ^]. Wenn man in dem Thema drin ist versteht man das, wenn nicht, wäre es besser nachzufragen.
Auch bei der Überlastung der Intensivstationen hätte nachfragen geholfen. So sind diese über die Corona-Zeit nicht überlastet gewesen aber jetzt, mit dem kontinuierlichen Abbau von Betten über fast 3 Jahre und dem “Rausschmiss” ungeimpfter Pflegekräfte, sowie zusätzlicher Dokumentations- und Quarantäne-Vorschriften und wahrscheinlicher Immunsuppression bei Vielfach-Geimpften ist natürlich eine Belastung aller Gesundheitseinrichtungen, speziell im Kinderbereich sichtbar.
Es wäre nett, wenn der Parteiname, dieBasis von Herrn Zießler demnächst korrekt geschrieben würde.
Im Artikel wird behauptet, dass ich mich auf meiner Seite auf Studien beziehe, “die belegen würden, dass Corona keine Übersterblichkeit einer Pandemie aufweise“. Er versucht das zu widerlegen, indem er WHO-Übersterblichkeiten von 2020 und 2021 zusammenrechnet. Auch hier hätte ein Blick in die eigene Landeszeitung vom 16.3.22 gereicht, in der ich bereits folgendermaßen zitiert wurde: “Dabei haben wir 2020 keine Übersterblichkeit in Deutschland, aber im Impfahr 2021“. Diese Formulierung taucht auf meiner Webseite häufig auf und ist eine der wichtigsten Grundlagen meiner Argumentation. Man muss also die altersbereinigten Übersterblichkeiten der beiden Jahre jeweils miteinander vergleichen. 2 Tage vorher hatte ich Herrn Zießler noch proaktiv per eMail kontaktiert und ihm folgendes geschrieben: “… falls Sie unsicher sind, würde ich z.B. überlegen, warum es im Pandemiejahr 2020, altersbereinigt keine Übersterblichkeit gegeben hat“.
Zießler argumentiert mit PEI-Zahlen, wobei klar ist, dass das PEI z.B. seiner “Amtsaufgabe“, der Analyse der KBV-Daten, seit mehreren Jahren nicht nachgekommen ist und eine 10-20-fache Untererfassung normal ist. Mit den Zahlen des PEI will er sämtliche statistisch hoch signifikanten Risikosignale aus vielfachen Studien/Ländern mal eben durch seinen persönlichen Faktencheck fallen lassen. Wissenschaft kann so einfach sein.
Im politischen Teil wird es ungenau. So wird der Eindruck erweckt, dass Klaus Schwab nur nachhaltige Wirtschaft und intelligente Gesundheitssysteme anstrebe. Tatsächlich kann er sich chinesische Verhältnisse mit Sozialpunkten mit starker digitaler Überwachung vorstellen. G. Kaiser schreibt: “Du wirst nichts besitzen und du wirst glücklich sein”. So lauten die prognostizierenden Worte Klaus Schwabs, der sich sehnlichst eine gleichgeschaltete und nihilistische Welt wünscht, in der Privateigentum einer frevelhaften Vergangenheit angehört”. Reichel beschreibt Schwab als Neo-Sozialist: “Mehr Obrigkeit, weniger Freiheit, mehr „Gemeinwohl“, weniger Individualismus, mehr Umverteilung, weniger Eigentum, mehr Zwang, weniger Eigenverantwortung, mehr Zentralismus, weniger Subsidiarität, mehr Staat, weniger Markt, weniger Nationalstaat, mehr überstaatliche Strukturen“.
Insgesamt hat mich das Vorgehen nachdenklich gemacht. Schnell ein paar Fragen gestellt, Zitate gesammelt, Erklärungen verhindert und fertig ist die Verschwörungserzählung von Staatsgegnern. Das ist heute offenbar möglich und sollte uns öffnen dafür, dass Dinge ganz anders sein können, als sie scheinen.