5. Psychologische Erklärungsmodelle
Folge 5: 25.9.22, 8:00 Uhr, Corona Realitätscheck: Verdeckte Wissenschaft, ZuSa-Übersicht zum Nachhören
Moin, moin aus Lüneburg! Sie hören die fünfte Folge von Corona Realitätscheck: Verdeckte Wissenschaft, im Bürgerfunk von Radio ZuSa. Verantwortlich für die Sendung ist Marc Dzaebel. Mit mir im Studio ist – wie immer – Sören Kliewer. Heute geht es um psychologische Erklärungsmodelle der Corona-Krise. Da aus unserer Sicht viele wissenschaftliche Erkenntnisse nicht mehr ausgewogen berichtet werden, fühlen wir uns verantwortlich, zumindest essentielle Informationen, auf die Menschen vielleicht lebenswichtige Entscheidungen aufbauen, transparent zu machen. Ich bin Marc Dzaebel, arbeite als Dipl. Inform. seit 1988 in leitenden und beratenden Positionen für IT-Unternehmen, werte seit 2 Jahren Corona-Wissenschaft auf meiner Webseite corona-diskurs.de aus und bin Mitglied der Partei dieBasis. Ja ich bin Sören Kliewer und auch ein Mitglied der Basis.
Wer die Aussagen überprüfen möchte, kann auf der Webseite corona-diskurs.de die genutzten Quellen anklicken. Dort hinterlegen wir auch alle Sendungen zum Nachhören mit Texten. Was hier gesagt wird ist also grundsätzlich belegbar oder wird als Hypothese klar benannt. Trotzdem empfehlen wir, selbst zu recherchieren, denn Wissenschaft ist immer im Fluss.
In den ersten Folgen wurden ja bereits mehrere Fehleinschätzungen belegt. So wurde sowohl die Gefährlichkeit des Virus, als auch die Wirksamkeit der Impfungen und Maßnahmen vollkommen überschätzt. Die dritte Folge zeigte, wie eine weltumspannende, mediale Propaganda-Matrix Kritik im Keim erstickte und Angst verstärkte. Schließlich haben sich drei Viertel – also fast 65 Millionen Deutsche – impfen lassen. Die massiven, auch psychischen Schäden wurden bereits benannt. Das kann doch eigentlich nicht allein auf die Impfkampagnen und Zensur zurückzuführen sein? Alle früheren Katastrophenprognosen bei SARS, Vogelgrippe und Schweinegrippe führten nicht zu einer 2,5-jährigen Angst. Was war diesmal anders? Sicher ist, dass es ein Strategiepapier der Bundesregierung gab, in dem – wie in Folge 1 beschrieben – Angst und Panik sowie eine gewünschte Schockwirkung mit der Hammer und Dance Methode in Deutschland erzeugt werden sollten. Welche weiteren psychologischen Planungen umgesetzt wurden, ist nicht bekannt daher geht es hier nur um Erklärungsmodelle, die von unterschiedlichen psychologischen Experten geäußert wurden.
Um diese Thesen zu verstehen, benötigt man ein psychologisches Grundverständnis über menschliches Verhalten, das auch ganz unabhängig von Corona besteht. Und da gibt es eine ganze Reihe faszinierender Experimente im 19. Jahrhundert, die schon allein eine ganze Menge dessen erklären, was in den letzten Jahren mit uns passiert ist.
Da wäre das Milgram Experiment: Ein freiwilliger Proband soll einem Lernenden auf Anweisung eines Studienleiters Elektroschocks versetzen, wenn er Fehler macht. Es fängt mit ein paar Volt an und wird dann gesteigert. Bei 330 Volt spielt der Lernende nach Schreien eine Bewusstlosigkeit aber der Proband geht weiter bis 400 Volt, nur, weil der Versuchsleiter mit weißem Kittel immer wieder sagt „Ich übernehme die volle Verantwortung. Der Versuch erfordert das und muss fortgeführt werden“. Tatsächlich gehorchen 65 Prozent bis zum Ende, also 400 Volt, obwohl der Lernende bewusstlos ist und mit der Spannung ja eine Tötung riskiert wird. Wir vergessen in kürzester Zeit höchste Moralvorstellungen, wenn eine Autorität die Verantwortung übernimmt. Allerdings, je näher die Lernenden waren, je weniger Elektroschocks wurden gegeben. Auch in der heutigen Zeit wurde dieses Experiment immer wieder mit dem gleichen Ergebnis reproduziert. Die Corona-Politik, in der Rolle des Verantwortlichen, hat es vorgemacht, die Menschen sind gefolgt. Es gibt keine roten Linien mehr. Normale Menschen denunzieren plötzlich Maskenbefreite, Bürgermeister forderten die Zurückhaltung von Lohn, Rente und Beugehaft für Ungeimpfte, die über 1G auch noch sozial ausgeschlossen wurden.
Beim Gefängnis-Experiment wurden Versuchspersonen einfach nur die Rollen Gefangener und Wärter zugewiesen und einige Regeln vorgegeben. Nach drei Tagen zeigten die Wärter bereits sadistisches, misshandelndes Verhalten und die Gefangenen wurden unterwürfig. Das eigentlich auf 2 Wochen angelegte Experiment musste abgebrochen werden, weil nach 1 Woche 4 Gefangene emotionale Zusammenbrüche hatten und die Versuchsleiter merkten, dass sie selbst sadistisch wurden. Erklärungen beinhalten die Macht der Rolle und Regeln, die zu einem Konformitätsdruck führen.
Beim Asch-Experiment wird ein Proband in eine Gruppe gebracht, die Längen von Linien bewusst falsch schätzen. Auch hier lässt sich jeder dritte Proband von der Gruppe so stark beeinflussen, dass sie ihre offensichtliche visuelle Wahrnehmung zugunsten der Gruppe zurücknehmen. Kommt aber ein einziger Gleichgesinnter hinzu, geht der Effekt stark zurück. Je größer die Gruppe, je stärker ist die Zustimmung und was wird dann wohl herauskommen, wenn medial jegliche echte Kritik zensiert wird? Die Gruppe erscheint noch größer und verstärkt sich so immer weiter selbst. Hier deutet sich schon an, wie wichtig das Aussprechen der persönlichen Meinung ist.
Im Festinger-Experiment werden Probanden angewiesen, andere zu belügen. Den einen wird ein großer finanzieller Anreiz gegeben, den anderen nur ein sehr kleiner. Werden diese Probanden dann später befragt, so sind verblüffender weise diejenigen mit kleinem Anreiz überzeugter von der Lüge, als die mit hohem Anreiz. Festinger führt das darauf zurück, dass die mit wenig Anreiz eine kognitive Dissonanz zwischen Belohnung und Aufgabe auflösen müssen und sich daher ihre Handlung gut reden müssen, um sie zu rechtfertigen. Wie häufig habe ich Menschen gehört, die mehrere schwere Corona-Verläufe nach mehrfacher Impfung mit der Begründung quittiert haben, gut dass ich geimpft war. Wir schützen uns sozusagen vor uns selbst, um die Welt stimmig zu machen.
Das eindrucksvollste Experiment ist vielleicht das Warteraum-Experiment. Man muss das Video gesehen haben, sonst glaubt man es nicht. Hier erlebt eine Probandin in einem Warteraum, dass die Wartenden immer bei einem Ton aufstehen. Nach 3 Malen folgt die Probandin der Gruppe und übernimmt ohne Aufforderung das Verhalten. Sogar nachdem sie allein im Raum ist, führt sie das Aufstehen tatsächlich weiter aus. Letztlich wird das Verhalten von neuen Probanden, die in den Raum kommen ebenfalls kopiert. Auf diese Weise könnte es sich beliebig verbreiten. Man nennt das soziale Konformität. Ohne Begründung wird das Verhalten übernommen und weitergegeben. Gleiches war schon früher bei Affen-Experimenten nachweisbar. Wir können offensichtlich dazu gebracht werden, unsinnige Regeln zu befolgen, die weder eine Begründung haben, noch jemand, der dazu auffordert. Was Menschen tun, kann also völlig willkürlich sein und einfach nur eine Anpassung, die man für Kultur hält. Erklärbar ist das durch gruppendynamische Effekte.
Das sogenannte Gruppendenken (oder Groupthink) ist ein gruppendynamischer Prozess, der zu schlechten, aber und realitätsfernen Entscheidungen führt. Er entsteht vor allem, wenn sich kleinere Gruppen von Entscheidern komplett abschotten und unsystematisch arbeiten. Typische Beispiele sind der Irakkrieg, die Schweinebucht-Invasion oder der Nationalsozialismus. Meist gibt es in der Gruppe dominante Meinungsführer, die keine Handlungsalternativen berücksichtigen. Es entsteht dadurch eine Art irrationaler Größenwahn der zusammen mit der schon oben beschriebenen Tendenz zur einmütigen, kohäsiven Gruppenmeinung eine Art Unterwerfung der Gruppenmitglieder bewirkt. Bei Stress können hypermoralistische Entscheidungen entstehen, die bis zum Untergang der Gruppe führen, weil die Anziehung des Dogmas der Gruppe stärker ist, als realistische Handlungsalternativen zu entwickeln. In Organisationen ist dies Problem lange bekannt aber in den Parteien wird offenbar wenig dagegen getan. Eine Möglichkeit ist die Zuordnung der Rolle eines Advocatus Diaboli – einen Querdenker – der versucht fehlende Alternativen zu finden oder Meinungen zu falsifizieren. Das Merkmal der Abschottung ist aktuell auf allen globalen und lokalen Ebenen, sowohl politisch als auch medial zu beobachten und erklärt wohl auch die Fehlentscheidungen im Bereich Corona und Ukraine. Immer steht ein Dogma wie z.B. das Erlösungsversprechen der Impfung oder der unbedingte Gewinn der Ukraine sowie eine Art Machbarkeitswahn vor der eigentlich notwendigen realistischen Kosten-Nutzen-Betrachtung. Die Neigung zu Erlösungsversprechen basieren auch auf einem bekannten Phänomen der Wirtschaftspsychologie, dem Investmentparadoxon. Danach verdoppelt man gerne seinen Einsatz, wenn man eine Wette verloren hat. Die Impfungen werden verdoppelt und sollen dann doch helfen. Albert Einstein würde dazu sagen, dass eine Definition von Wahnsinn ist, immer gleiches zu tun und dennoch anderes zu erwarten.
Die Einforderung von Solidarität als Erlösung für alle Probleme ist sicherlich kennzeichnend für diese Zeit. Verkannt wird aber, dass sie das bereits bestehende Gruppendenken und die in Deutschland besonders ausgeprägte Orientierung am Staat noch weiter verstärkte. Die Unterstützung des Staates steigt dabei ohnehin überall auf der Welt, wenn Kriege oder Notlagen zu bewältigen sind. Wenige, völlig überforderte Menschen haben Macht bekommen. Aber auch das Solidaritätsversprechen konnte nicht gehalten werden. Solidarität bedeutet füreinander einzustehen ohne sich selbst zu verlieren. Es ist also immer ein Balanceakt, der nicht bedeutet, seinen Verstand oder sich selbst aufzugeben. Solidarität ist ein guter, menschlicher Wert, der tatsächlich gerade in der westlichen Hemisphäre häufig zu kurz kommt. Er setzt aber immer zunächst ein korrektes Verständnis der Sachlage voraus. Solidarität hängt z.B. bei der Impfung von der Einschätzung ab, ob fremde Menschen dadurch geschützt sind, was schon sehr früh in etlichen hochrangigen Studien verworfen wurde. Die kondensierte Philosophie des Nationalsozialismus war „Gemeinnutz vor Eigennutz“. Hitler hatte sie schon im ersten Flugblatt seiner Partei 1920 auf die Titelzeile gesetzt. Solidarität ist also nicht a priori immer gut, sondern setzt eine realistische Analyse und einen echten, offenen und ehrlichen Diskurs voraus. Die unbedingte Staatsraison ist tatsächlich eines von 4 Merkmalen des Rechtsextremismus. Madariaga fasst es in einem Satz zusammen: „Europa könnte gerettet werden, wenn die Deutschen es lernten ungehorsam zu sein“.
Ein weiteres psychologisches Basisproblem dreht sich um die sogenannte Risikokompetenz oder Risikointelligenz. Diese steigt übrigens mit dem Alter. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging man noch davon aus, dass sich Menschen hauptsächlich rational entscheiden, im Sinne eines „Homo oeconomicus“. 1979 stellten dann Kahnemann und Tversky mit Ihrer Propect Theory alles auf den Kopf und erhielten den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften dafür. Am Beispiel einer asiatischen Grippe (man höre und staune) zeigten Sie in mehrere Experimenten, dass rund drei viertel der Menschen einen höheren aber unsicheren Verlust einem kleineren aber sicheren Verlust vorziehen, obwohl der Erwartungswert gleich ist. Bei einem Gewinn ist es genau umgekehrt. Es kommt also tatsächlich nur auf die Formulierung ein und des selben Problems an. Stelle ich den sicheren Verlust in den Vordergrund, werden die Menschen eine risikoreichere Alternativen bevorzugen. Stelle ich einen Gewinn in den Vordergrund, wird man den sicheren Gewinn bevorzugen. Die Corona-Kommunikation stellte immer den sicheren Verlust von Menschenleben in den Vordergrund, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden. Da es ja hier um einen Realitätscheck geht, sei angemerkt, dass heute, am 25 September 2022, die öffentlich zugänglichen Daten zeigen, dass die 5 Länder mit den wenigsten Maßnahmen die geringste Übersterblichkeit in Europa hatten. Dass eine Mehrheit weniger bereit war über die noch unsicheren Kollateralschäden überhaupt nachzudenken, liegt also auch in der Art der Kommunikation und der Nutzung der natürlichen Verlustaversion von Menschen.
Die menschliche Fähigkeit zur korrekten Einschätzung von Risiken entspricht leider nicht immer der Realität. So wird z.B. die Terrorgefahr 30-fach überschätzt aber Herz-Kreislauf-Krankheiten unterschätzt. Laut einer frühen DIW-Studie wurde das Risiko an Covid-19 zu erkranken deutlich überschätzt. Die Politik hat dazu beigetragen, indem z.B. lange nicht differenziert wurde, wie sich Alter und Vorerkrankungen auf das Risko auswirken. Ein Risiko bildet sich immer aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schadensausmaß. Kahnemann und Tversky beschreiben, dass vor allem unbekannte und neue Risiken zu einem stark überschätzen Schadensausmaß führen. Gleichzeitig führen ständige mediale Wiederholungen zu einer überschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit. Beide Überschätzungen multiplizierten sich und führten zu einer massiven Verängstigung und unnötigen psychischen Belastung der Bevölkerung aber primär über posttraumatische Belastungsstörungen bei den Kindern, Depressionen, Ängsten, Suiziden und vieles andere, was in der letzten Folge schon benannt wurde. Psychischer Stress hat wiederum starke Auswirkungen auf das Immunsystem, was unter anderem der Psychoneuroimmunologe Prof. Christian Schubert, der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther, der Traumaforscher Gabor Maté und viele andere Mediziner immer wieder betonen.
Es gibt aber auch das einfache Phänomen der Dummheit, das Dietrich Bonhoeffer schon 1951 vor seiner Hinrichtung durch die Nationalsozialisten beschreibt. Dummheit ist gefährlicher als Bosheit, weil sich das Böse klarer abzeichnet und bekämpfbar ist. Gegen Dummheit sind wir machtlos. Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden.
Bis hierhin wird schon klar, dass bereits die Basispsychologie viele Effekte erklären kann, die in der Krise beobachtet werden konnten. Es gibt aber Autoren, die spezielle psychologische Modelle nennen, die die Corona-Krise erklären können. Diese sind vor allem massenpsychologischer Natur. Sie werden im folgenden beschrieben.
Der Psychiater Raphael Bonelli sieht die Krise als kollektive Zwangsneurose. Handlungszwänge sind eigentlich der Normalfall in der Psychiatrie. Bonelli sieht aber eine kollektive Übertragung diese Zwänge wie Desinfektion, Isolation und Maskentragen. Hauptgrund sei die ständige Wiederholung und die damit einhergehende Ansteckung des Zwangs.
Der Jurist Dr. Alexander Christ geht in seinem Buch „Corona-Staat: Wo Recht zu Unrecht wird, wird Menschlichkeit zur Pflicht“ von totalitären Tendenzen und einer Angstneurose in der Richterschaft aus. Er sagt, dass wir durch die vielen Bilder aus Intensivstationen und Leichenhallen einen Verlust der eigenen Deutungsfähigkeit bewirkt haben. Er sagt, den Kampf gegen totalitäre Auswüchse des Staates gab es schon immer und er wird immer weiter gehen.
Die Massenpsychose hat schon früh der Psychologe Carl Jung beschrieben. In einigen Artikeln wird sie als Erklärung der Coronazeit verwendet. Jung glaubte, dass eher psychische als biologische Epidemien der größte Feind der Menschheit sind. Massenpsychosen reduzieren Intellekt und Moral und verstärken Emotion bis zu Punkten, an denen Verbrechen freiwillig begangen werden. Es ist eine Epidemie des kollektiven Wahnsinns, der für die betroffene Gruppe selbst nicht sichtbar ist. In der ersten Phase werden die Menschen mit Angst überflutet und verwirrt. In der zweiten Phase, der psychotischen Einsicht, werden dysfunktionale Erklärungen gesucht, die aber auf Wahnvorstellungen basieren. Der Preis dafür ist die völlige Abtrennung von Realität, zentralisierte Staatsmacht und Auslöschung individueller Menschenrechte. Beispiele für Massenpsychosen sind totalitäre Systeme. Sie sind sowohl im Kommunismus als auch im Faschismus entstanden. Beispiele sind die Hexenjagden in den USA und Europa, die deutsche NS-Diktatur, die damalige Sowjetunion unter Stalin, das faschistische Italien unter Mussolini und Spanien unter Franko. Totalitäre Systeme entwickeln immer zwei Gruppen, wie oben im Gefängnis-Experiment beschrieben. Die Herrschenden und die Beherrschten. Die Herrschenden kontrollieren und sind anfällig für Wahnvorstellungen, die ihre Macht erhöhen. Die Beherrschten werden zu kindlichen Objekten. Es geht immer um die Reorganisation kollektiver Gefühle und die Ausschaltung des Verstandes (auch Mentizid genannt). In der zweiten Phase werden über Propaganda Angst und Terror-Wellen erzeugt. Das entspricht übrigens der Hammer und Dance Methode aus dem Strategiepapier der Bundesregierung. Die Terror-Wellen sollen Verwirrung, Reizüberflutung, Unlogik und Isolation erzeugen. In Isolation sind Menschen vor allem dann leichter manipulierbar, wenn die Manipulation häufig wiederholt werden kann. In der dritten Phase wird ein Ausweg angeboten. Der Preis dafür ist allerdings die Abgabe von Freiheiten, Kreativität und Spontanität. Gefordert ist strikte Konformität und Gehorsam. Die Folge totalitärer Systeme war immer Stagnation, Zerstörung, Massensterben, Massenelend und Unterwerfung. Die einzige Handlungsmöglichkeit gegen totalitäre Systeme ist die Ordnung in den eigenen Geist zu bringen, zeigen, dass es Menschen gibt, die sich aus der Psychose befreit haben sowie Gegenpropaganda mit Wahrheit und Humor. Václav Havel spricht in seinem Buch „Die Macht der Machtlosen“ vom Aufbau von Parallelstrukturen.
Der Professor für Volkswirtschaft, Philipp Bagus, spricht von einer Massenhysterie. In seinem Buch geht er davon aus, dass es erstmals zu einer globalen, kollektiven Massenhysterie gekommen ist, obwohl dies noch Gegenstand der Forschung ist. Bisher kam es nur zu begrenzten Massenhysterien von bis zu 2000 Menschen. Auch hier wird Panik und Angst in verschiedenste Gruppen, auch in die Politik und Medien selbst übertragen. Die Wahrscheinlichkeit wächst, je größer der Staat ist. Selbstverstärkung und der Fokus auf Angst verhindern den Abbau von Stress. Der Staat nutzt die Situation zum Ausbau der Macht und gibt sie nicht vollständig wieder zurück.
Gunnar Kaiser beschreibt in seinem Buch „Der Kult“ eine Gruppe, die vor allem durch ein gemeinsames Engagement für eine charismatische Ideologie zusammengehalten wird. Sie hat ein Glaubenssystem, das die Antworten auf alle Fragen hat und eine spezielle Lösung bietet, die nur durch Befolgen der Regeln der Führung erreicht werden kann. Sekten sind hingegen Abspaltungen von Religionen und Religionen haben immer einen übersinnlichen Glauben. Ein Kult braucht wie jede Herrschaft eine Ideologie. Ein Realitätsbezug braucht nicht zu bestehen! Die Ideologie muss dem Einzelnen nur eine Identität geben und ihn erhöhen. Teilnehmer werden gezwungen Irrationalität zu verteidigen und erhalten dadurch noch mehr Identität. Von außen sieht das absurd, psychotisch und faktenlos aus, nach innen aber völlig normal. Wer Fakten anbringen will, ist ein Autoritätsleugner. Gleichzeitig brüstet sich der Kult mit Wissenschaftlichkeit. Die Gruppe selbst und die Konformität ist der Sinn. Daher braucht sie einen Feind, der den eigentlichen Zusammenhalt im Kampf gegen den Feind ermöglicht, denn der Kult selbst hat keinen Sinn. Der darf nicht nur absurd sein, sondern profitiert sogar davon. Die Kult-Führung bewirkt durch dauernde, widersprüchliche Vorgaben einen Kurzschluss im eigenen Verstand. Die Folge ist die Ermüdung und die Aufgabe des eigenen Verstandes, die schließlich die Einweihung in den Kult bedeutet. Gleiches beschreibt Orwell als Doublethink, als die gleichzeitige Gültigkeit von widersprüchlichen Regeln, wie z.B. die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und die Maskenfreiheit bei 4000 Menschen beim Oktoberfest. Das wiederholte Nachsprechen der jeweiligen Moral in kurzen Phrasen der eigenen Kultsprache ist das Ziel. Damit können anderer Gruppen ausgegrenzt werden, sodass der Kult erhalten bleibt. Auch hier ist verstärkt eine totalitäre Kontrolle über Denken, Sprechen und Verhalten das Ziel. Der totalitäre Kult dringt in alle Lebensbereiche ein und prägt die Regeln. Normalerweise ist ein Kult ein Sonderfall in der Gesellschaft. Erstmalig in der Geschichte der Menschheit ist für Gunnar Kaiser der Kult zur dominierenden Kultur geworden. Ein Kult zerstört sich immer selbst. Es bleibt nur der Ort einzelner Refugien, in denen man abwartet, dass der Wahn ein Ende hat.
Der Psychotherapeut Prof. Franz Ruppert beurteilt in seinem Buch die aktuelle Situation so, dass die Kriege seit 1945 eigentlich Stellvertreterkriege der Großmächte sind, weil sie nicht mehr direkt gegeneinander kämpfen können. Er sieht aber auch – wie in Folge 3 beschrieben – Globalisten in Form von globalen öffentlich privaten Partnerschaften in der Strategieschicht in einem Übernahmekrieg. Vordergründig geht es immer um die Rettung der Welt, wenn Kriege begonnen werden, doch eigentlich geht es bei Weltkriegen um Besitz, neue Weltordnungen und den Glauben, dass man besser ist, eben die Elite. Der Erhalt der Macht und die Vermehrung des Geldes gehört dazu. Die Idee ist, dass sämtliche menschliche Bedürfnisse von politisch ausgesuchten Eliten global bestimmt werden. Das nennt man dann Transhumanismus, denn die Menschen sind einfach nicht gut genug. Die Manipulation durch Propaganda nutzt dafür eine psychologische Kriegsführung, mit Mitteln, die ja bereits angesprochen wurden. Ruppert geht davon aus, dass sich dieses System selbst durch seine eigene Gier zerstören wird. Natürlich ist diese geldgetriebene Manipulation undemokratisch, weil niemand sie gewählt haben. Aus psychologischer Sicht steht der Staat für die Eltern. Haben wir keine Resonanz von den Eltern erhalten, suchen wir sie eher im Besitz oder Krieg und wollen eigentlich nur Anerkennung und Liebe. Da Eltern häufig bereits selbst traumatisiert sind, geben sie dieses Problem meist weiter. Unser Bewusstsein macht nur 5% der Psyche aus. 95% sind also unbewusst. In seinem Buch zeigt Ruppert, dass Kriege auf der psychologischen Ebene entstehen und nur auf dieser zu lösen sind.
Der belgische Professor Matthias Desmet hat 2 Master-Abschlüsse, einen in klinischer Psychologie und einen in Statistik. Er ist der weltweit führende Experte für Massenbildung (englisch mass formation), die er in seinem Buch „Die Psychologie des Totalitarismus“ beschreibt, das nächstes Jahr auch in Deutsch erscheint. Desmet hat sehr früh die Überschätzung der Covid-Gefährlichkeit um den Faktor 10 berechnet. Die Angst war schon gleich am Anfang gefährlicher als das Virus. Zu seiner Überraschung wurden die falschen Schätzmodelle und das Narrativ aber nicht angepasst. Einfachste Kosten-Nutzen-Analysen fehlten, sodass allein die Hungertoten klar die Geretteten übertrafen. Desmet sieht die Corona-Krise als Massenbildung (oder mass formation), also eine Art Gruppenbildung als Vorstufe totalitärer Systeme. Die erste Bedingung für das Entstehen einer Massenbildung ist die Einsamkeit in der Gesellschaft. Diese soziale Isolation ist allerdings in der heutigen, digitalisierten Welt, in der immer mehr virtualisiert wird, kein Wunder. In dem vor einigen Tagen erschienenen Buch von Dr. Gabor Maté (ein bekannter US Sucht- und Trauma-Experte) wird die Vereinsamung sogar als bezeichnendes, seit mehreren Jahrzehnten entstehendes Merkmal unserer Gesellschaft bezeichnet. Es korreliert mit dem technischen Fortschritt und wird fast epidemisch. Wir leben eher nebeneinander, weil der Sinn fehlt, das ist die zweite Bedingung. 60% halten ihren Job für sinnlos. Sinnhaft sein, ist für viele eher ein Seiteneffekt. Die dritte Bedingung ist ein Gefühlszustand der diffusen Angst, Aggression und Unzufriedenheit, denen aber ein reales Angst-Objekt fehlt. All diese Bedingungen waren in der Welt stärker ausgeprägt, als je zuvor. So war es möglich, dass die „gewünschte Schockwirkung“ und Propaganda bei einem Großteil ins Mark traf. In so einer Situation kann eine global verkündete Ideologie, die das unbekannte Objekt der Angst identifiziert und gleichzeitig eine Strategie bietet, ein glaubhaftes Erlösungsversprechen sein. Mehr braucht man nicht, das Angstobjekt und die Lösungsstrategie. Die Menschen können ihre bisher diffuse, freischwebende Angst nun mit einem konkreten Objekt verbinden, dem Virus. Gleichzeitig kommen sie scheinbar aus ihrer Isolation, weil sie plötzlich zur Gruppe der Solidarischen gehören. Sie fühlen sich verbunden und es gibt eine Art Kontrollillusion. Was jetzt passiert ist eine Art Hypnose, die durch die Fokussierung auf ein Objekt und die Abspaltung sonstiger Realität erreicht wird. Durch permanente mediale Wiederholung wird die hauptsächliche Aufmerksamkeit auf das Angstobjekt gelenkt und zum fokussierten Ausschnitt der Realität. In solchen Hypnose-Zuständen können Menschen sogar operiert werden, ohne Schmerzen zu empfinden. Man kann den Schmerz durch den Fokus einfach nicht mehr wahrnehmen. Es gibt Experimente, in denen sich ein Mensch auf weiße Trikots von Spielern konzentrieren soll. Man kann dann einen riesigen, schwarzen Gorilla durchs Bild lauf lassen, er wird einfach nicht wahrgenommen. Es Ist vor allem das Lösen der alten und neuen Ängste und die versprochene Erlösung, die viele nicht loslassen können. Die scheinbare Vereinfachung hat aber ihren Preis. Die Ideologie fordert ständige, sinnlose und absurde Rituale. Das Kollektiv braucht sogar absurde Rituale, weil es ihm nicht schadet, sondern hilft! Durch absurde Handlungen zeigt das Individuum nämlich seine Zugehörigkeit und gewinnt dadurch an Identität. Zugehörigkeit ist eines der wichtigsten Bedürfnisse des Menschen. Es gibt unendliche Beispiele für absurde, widersprüchliche Maßnahmen in der Corona-Zeit. So mussten Masken in Restaurants im Stehen getragen werden im Sitzen aber nicht. Menschen sollten lieber sterben, als dass man ihnen ohne Maske eine Atemspende leistet. Im Namen der Alten ließ man selbst Vater und Mutter alleine sterben gelassen. Der Widerspruch konnte und kann heute noch häufig nicht einmal wahrgenommen werden. Die Beziehung besteht nur zum Kollektiv, nicht zu den einzelnen Menschen. Das Kollektiv wird z.B. durch einen gemeinsamen Feind und Denunziation verteidigt. Wie im Kult muss verhindert werden, dass andere Sichtweisen überhaupt den Diskursraum betreten.
Aber können alle Menschen hypnotisiert werden? Desmet sagt, dass bis zu 30% verängstigt oder hypnotisiert werden. Die Mehrheit, etwa 60%, sind Mitläufer, die sich nach der medial zu erwartenden Einstellung der Menschen richten. Nur 5-10% tun tatsächlich etwas für ihre kritische Überzeugung.
Diese Massenmanipulation ist typisches Kennzeichen totalitärer Systeme. Eine Diktatur manipuliert zwar auch durch Angst, die Macht geht aber immer nur von einer kleinen Gruppe aus. Totalitäre Systeme entstehen hingegen durch Ideologien, Moralvorstellungen und Glaubenssätze, die meist Erlösung versprechen. Hier nutzt der Wechsel in der Führung nicht, weil die Ideologie verteilt wird, die Führung also leicht ersetzbar ist. Daher können sie sich nur selbst zerstören, wenngleich eine Vorhersage da schwer ist. Laut Hannah Ahrendt führt so ein System am Ende immer zu einem Monster, das seine eigenen Kinder verschlingt. Es dringt in alle vorstellbaren Bereiche ein. Es gibt nur drei Mittel, die helfen. Parallelstrukturen, gleichzeitiges Einwirken in das System und Humor. Werden diese Mittel nicht genutzt, beginnt die Eliminierung der Feinde. Jedes totalitäre System hat eine neue Gesellschaft als Ziel. Bei Corona ist es die Technokratie und der digitale, überwachte Transhumanismus als Mittel gegen Klimawandel, Terrorismus und Viren. Diese Ideologie setzt aber voraus, dass alles planbar, vorhersagbar machbar und kontrollierbar ist. Das ist der große Fehler, dem wir gerade ausgesetzt sind. Die Systemtheorie hat uns schon lange über die Chaostheorie die Grenzen aufgezeigt. Die Experten können gar nicht was sie sollen. Für eine echte neue Gesellschaft ist nur ein emphatisches Mitschwingen eine Resonanz möglich, keine Berechenbarkeit mehr. Die Grundlage können menschliche, ethische Prinzipien sein, die wir spüren können, wenn wir uns öffnen.
Als Fazit kann man Prof. Desmet wenig hinzufügen, aber es ist doch auffällig, dass alle Autoren ein mehr oder weniger Angst induziertes Massenphänomen voraussetzen. Es ist wohl auch abwegig, zu glauben, dass das Wissen über die psychologischen Manipulationsmöglichkeiten von Menschen nicht zumindest bei den Beratern bekannt war. Vielen Menschen sind Opfer der Ideologie geworden und gleichzeitig Täter. Es wird wieder Generationen brauchen, bis man es versteht, aber zugeben wird man wohl wieder nichts. Laut Desmet haben die Menschen, die authentisch und gegen Repressalien ihre Meinung sagten, verhindert, dass es zu schlimmeren, dystopischen Ereignissen gekommen ist. So wurden z.B. von einigen Konzentrationslager für Ungeimpfte und dergleichen ins Spiel gebracht. Corona geht zu Ende aber die globalen Kräfte und Ideologien bleiben und finden immer neue Erzählungen. Eine Aufklärung der Geschehnisse, auch aus psychologischer Sicht ist unumgänglich. Corona hat aber alle Bereiche unseres Lebens beschädigt. Viele davon müssten schon länger ganz neu aufgebaut werden. Im Namen der Moral wurde tatsächlich auf der ganzen Welt die Moral immer weiter verdrängt. Die Menschen haben jetzt die Wahl, ob sie weiter unbesehen nehmen, was man sich für sie ausgedacht hat, oder ob sie selbst ihre Zukunft mitbestimmen wollen.
Die nächste Sendung am 9.10 beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen und politischen Hintergründen. Besuchen Sie gerne corona-diskurs.de. Dort finden Sie die Sendung sowohl zum Nachhören, als auch in Textform mit hinterlegten Quellen. Wer analog mit uns sprechen möchte, für den sind wir jeden Samstag in Lüneburg auf dem Lambertiplatz von 11-14 Uhr verfügbar. Verantwortlich für die Sendung war Marc Dzaebel. Danke fürs Zuhören und einen erholsamen Sonntag!
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